Guten Morgen auf der Insel Usedom! Dass das hier als Insel zählt wusste ich nicht, aber genaues recherchieren auf der Landkarte beweist das. Ich hab mich einfach nur gewundert, warum ich hier manchmal für 10 Minuten Fahrt die Fähre nehmen muss und keine Brücken gebaut wurden. Wenn ich mir aber den Straßenzustand anschaue, der ja scheinbar laut DDR – Zeiten nicht repariert wurde, ist auch klar, dass kein Geld für eine Brücke da ist. Diese vielen Feldwege mit Plattenbefestigung, die aufgrund der Höhenunterschiede der Platten so gefährlich für mein Rad sind, wurden übrigens für russische Panzerausfahrten angelegt.

Heute starte ich jedenfalls mit einer Fährfahrt, an einer mehr als 80 Jahre alten Hubbrücke vorbei. Der Rest der Eisenbahnbrücke wurde leider im Krieg gesprengt, somit ist noch dieses Bauwerk erhalten. Die Leute hier setzen sich aber für eine Reaktivierung der Eisenbahn auf die Insel ein.

Der Fährmann kann mir einiges erzählen! Er selbst war bis zu seiner Pension Lastenschiffer in Europa – auf der Donau, am Main-Donau-Kanal, am Rhein, und im Norden. Technisch auch ganz spannend, worauf als Schiffer geachtet werden muss.

Mit dem Rad geht’s dann durch ein riesiges Naturschutzgebiet mit Moor – nach einigen Anlaufschwierigkeiten, einen Weg zu finden, klappt es irgendwann doch.
So schön!
Und über einen Vierblattklee bin ich auch gestolpert. Ob mir der Glück bringt?
Viel Moor, ein Rad und sonst nichts.
Durch Wald, Wiesen und Felder fahre ich nach Ueckermünde, einer Hafenstadt am Stettiner Haff.
Willkommen im Zentrum der Welt.
Ganz nett hier!

An sich habe ich gestern die deutsche Bahn – App ausgequetscht für meine Verbindungen nach Stettin und habe die letzte Verbindung um 17:00 ausfindig gemacht. Leider schaut die Welt heute ganz anders aus, die letzte Verbindung wäre um 15:00 gewesen und jetzt fährt nur mehr Schienenersatzverkehr.

Alternativ hätte ich mit der Fähre nach Swinemünde zurück fahren können – leider nur nicht samstags. Dann versuchen wir den Schienenersatzverkehr. Mit 2x Umsteigen mit Rad erreiche ich den Bahnhof, an dem der Bus fahren soll – dieser ist aber ein Reisebus ohne Fahrradraum. Der Busfahrer meint, in einer Stunde fährt ein anderer Bus, mit dem das geht; sicher bin ich mir allerdings nicht und ich bin dann erst um 22:00 in Stettin nach 4,5 Stunden Fahrt.

Außerdem: morgen dann wieder dasselbe Spiel nach Berlin, 3-4 Stunden Fahrt, Schienenersatzverkehr, keine fixe Mitnahme vom Fahrrad, Start um spätestens 15:00, Zugtickets nochmal 60€?

Ich hab irgendwie das Gefühl, es soll einfach nicht sein, dass ich nach Stettin fahre.

Also keine Pierogi zum Abendessen und die Złoty hab ich auch umsonst mit. Voll schade. Ich hätte Stettin gerne gesehen.

Also fahr ich nach Berlin, Hotel hab ich auch noch eins gefunden und Hunger hab ich mittlerweile auch schon ziemlich.

Kleine Entschädigung für den doofen Nachmittag 🙂
42km mit dem Rad, 200km mit dem Zug.

Kommentare

Eine Antwort zu „18. Tag: Szcze… Berlin!“

  1. Lb Conny, also dieser Abschnitt war wohl nicht so berauschend ,das 4blättrige kleeblatt wird sich noch beweisen müssen… ich wünsche dir aber noch eine schöne Zeit ,bleib cool..
    Lg Anni

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert