Tscheschtsch! Oder so. Wenn man diese polnische Begrüßung leise genug murmelt, sind die Unterschiede, die in den 3 „sch“ vorkommen sollten, gar nicht mehr wirklich hörbar 🙂
Schönen Karfreitag jedenfalls!
Heute geht’s gemütlich los, frühstücken und gleich wieder Räder ausborgen. Das dürfte in Krakau, unserer nächsten Station, nicht so einfach sein, aber das lassen wir auf uns zukommen.
Wir queren den Fluss auf das Stadtviertel Praga (entspricht dem wienerischen Mordor, bzw. dem Kölner Schäl Sick), einem netten Künstlerviertel mit nicht so vielen Radwegen, aber dafür einigen spannenden Bauwerken. Hier, im Centrum Praskie Koneser besuchen wir auf dem Gelände einem der früher größten Wodkaproduzenten Europas eine Wodkaführung mit Verkostung.
Vor der Verkostung wird darauf hingewiesen, dass das Austrinken aller Kostproben eine Überschreitung des in Polen erlaubten Promillegehalts zum Autofahren zur Folge hätte. Gut, dass wir nicht mit dem Auto gekommen sind! Na zdrowie!
Hier ist ein fancy Büro- und Freizeitkomplex entstanden… … unter anderem mit unbeschreiblich coolen Fahrradständern mit Elementen aus alten Schiebern! Am Weg in die Stadt kommen wir beim Stadion Warschau vorbei. Hier wird gerade eine große Bühne für ein Freiluftkonzert aufgebaut – mit 5 grooooßen Autokränen! Brücke: Kładka pieszo-rowerowa im. Magdaleny AbakanowiczAm Königspalast entdecken wir die königlichen Gärten… … mit wunderschönen Tulpen! Im Gościniec Polsie Pierogi kosten wir uns durch die Speisekarte. Es gibt Pierogi in 9 verschiedenen Varianten und Borschtsch (Barszcz).
Bislang hat es trotz der Unwetterwarnung, die sogar per SMS versandt wurde, nicht einmal Regen gegeben.
Für heute Abend habe ich noch eine kleine Besonderheit entdeckt. Es wird in Warschau einen Kreuzweg geben, welcher, begleitet von einem echten Holzkreuz, Fackeln und Mönchen durch die Altstadt zur Kathedrale führt.
Um Punkt 20:00 beginnt der Umzug und auch ein zumindest 2 Stunden lang anhaltender heftiger Dauerregen.
Das Kreuz wird trotzdem von Station zu Station getragen. Ich habe den Start- und Endpunkt in Erfahrung bringen können, allerdings war mir die Route nicht klar. Somit sind wir nach dem Start vollkommen nass zum kurz trocknen in die Kathedrale vorgegangen – der Umzug ist aber wo anders abgebogen. Auf jeden Fall genug Zeit, um in der Kathedrale ein paar schöne Fotos zu machen.
Es wird später, aber der Umzug taucht nicht in der Kathedrale auf. Wir machen uns auf die Suche. Hier? Oder dort? Oder da? Schließlich finden wir am Startpunkt eine polnische Bezeichnung für den Kreuzweg und können googeln. Aha! Da sind die also alle hin verschwunden! Wir gehen der Masse entgegen.
Immer noch im strömenden Regen läuft eine junge Frau auf uns zu, hält einen Schirm über uns und beginnt, mit uns zu sprechen und gestikulieren, dass wir ja hier nicht ganz ohne Schirm stehen bleiben müssen, sie möchte ihren mit uns teilen. <3Wir sind ja fast nicht nass geworden! Wir entscheiden uns jedenfalls für die Öffis zum Nachhause fahren, weil es immer noch regnet. Die Wartezeit auf die Bim verkürzt uns ein nettes Gespräch mit einem Mann, der uns anquatscht und von seiner Arbeit erzählt. So cute alle hier! Fleißige 22km heute zu Fuß und mit dem Rad.
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