Ich schlaf heute so gut, daß ich erst zu Mittag starte – nachdem ich keine Fähre erwischen muss und nur 60km vor mir habe, kann ich mir Zeit lassen.

Noch ein kleiner Blick zurück auf  meine heutige Unterkunft – wie ich in der Zwischenzeit erfahren habe, war das Areal sehr lange Schule und Internat – deshalb wahrscheinlich der spontane Einfall von mir, dass hier ein Jungscharlager toll wäre!
Solche Wege gibt es soooooo viele! Meistens stehen am Wegesrand große Eichen; vereinzelt gibt es auch Alleen aus Kiefernbäumen. Rechts und links der Straßen sind auch oft kleine Dämme, auf denen diese Alleen wachsen.
Außer riesigen Bauerngebäuden…
… und Herrenhäusern…
… gibt es wahnsinnig viele Häuser zum Verkauf. Teilweise in desolatem Zustand – schon sehr lange leerstehend, verwildert, zugewachsen, kaputte Fensterscheiben, eingestürzte Dächer. Oder aber so wie dieses Häuschen, ein wenig Liebe könnte es vertragen; ansonsten find ich es schon sehr hübsch. Den Apfelbaum mit den leckeren Äpfeln gibt’s glaub ich dazu!
Immer wieder komm ich an so schönen Parks vorbei – meistens mitten in den Ortschaften, neben der Kirche. Na? Auch schon entdeckt? Das sind die dänischen Friedhöfe! Erst bei diesem „Friedhofspark“ waren die Hecken so niedrig, dass ich die Grabsteine entdeckt habe. Find ich sehr hübsch!
Plötzlich haben stellenweise auf allen ersichtlichen Feldern Haufen mit Mist(anteil) gebrannt und geraucht. Ganz sicher bin ich mir nicht; meine Recherchen haben aber ergeben, dass das entweder zum Abfackeln von Unkrautsamen dient oder aber zum Düngen/Abdecken von den Feldern. Es stinkt jedenfalls ganz schön, nach Mist, Rauch und verbranntem Heu.
Hier haben wir einen Eichen/Kiefernhein; dahinter der/die/das Smålandsfarvandet, so wie der Ostseeausläufer halt hier heißt.

Zufällig komme ich an einem Safari-Park vorbei; Ottfried wird ganz aufgeregt: kann er seine großen Artgenossen kennenlernen? Leider ist mit dem Fahrrad keine Einfahrt möglich: das mögen die Löwen nicht (bzw. die Löwen mögen das eig sehr gerne…). Also fahre ich eine Alternativroute durch wunderschöne Wälder.

Hier sehe ich viele Rehe, Hirsche, sogar einen Frischling (schnell weiterfahren!) – ganz viel unberührte Natur.
Mitten auf der Insel Lolland, auf der ich heute bin, liegt die Stadt Maribo mit einer schönen Ziegelkirche und einem riesigen Park davor.
Rathaus von Maribo.
Hier genieße ich eine dänische Spezialität: Hotdog! Ich hab mir die 3 bekanntesten geben lassen: einmal mit Knaekpølse (Knackwurst), ein mal mit Ostepølse (Käsekrainer) und ein mal mit Rød pølse (Rote Wurst). Dazu trinken die Dänen gerne Kakao. Nagut, ich dann wohl auch. Ist weird, aber iwie nice 😀

Der Geschmack und die Konsistenz sind sehr unterschiedlich zu den Würsteln, die ich aus Österreich kenne; ich find diese aber sehr gut. Ich hab das Gefühl, dass die hier mehr Fettanteil haben, weil sie „weicher“ im Mund sind. Die rote Wurst ist übrigens einfach nur eine rote Knacker. Hat sich so eingebürgert, dass man in den nordischen Ländern rote Würste statt „normalfarbigen“ in die Hotdogs gibt. Früher war das ein Zeichen für die minderwertige Qualität des Fleisches. Heute ist es (hoffentlich) nur mehr ein farbliches Relikt. 🙂

Ein sehr gewöhnliches Bild für diese Radreise. Strohballen, Windräder und ein riesiges Feld.
Ich war mir kurz nicht sicher, ob die Fenster aufgemalt sind, oder nicht.
Schließlich Endstation für heute: nach einer Brücken – Überfahrt von der Insel Lolland auf die Insel Falster komme ich in Nykøbing Falster an.
Hafen, Kirche, Wasserturm.
Und das ist heute meine Unterkunft! Wieder ein Garten-Hus, dieses aber isoliert.
Und ein besonderes Special: die Außendusche! Es gäbe zwar auch eine im Haupthaus, aber wann hat man schon die Gelegenheit, in der Natur zu duschen??
Heute gibt’s eine 7-Tage Bilanz! Gar nicht so schlecht 🙂
Heute sind jedenfalls 61km dazugekommen.

Kommentare

Eine Antwort zu „7. Tag: Entdeckungsfahrt“

  1. Guten Morgen Conny, lese gerade deinen Bericht also bei Frischlingen würde ich dir schnellen Rückzug empfehlen, denn wenn die mamasau dich sieht.

    Lg anni

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